(...) Auch Twielemeiers Interieurs sind Andachtsbilder, natürlich, aber ohne jede Freude am
morbiden Spiel, ohne Sterbelust. Statt dessen sehen wir Putzlappen, Desinfektionsmittel.
Der allgegenwärtige Besen: Staub zu Staub ... die Stille.
Keine wirkliche Stille. Wir können uns die Geräusche in diesen Arbeitsräumen gut
vorstellen. Das leise Gepolter der Särge. Das Geräusch das entsteht, wenn der Sarg auf
den Wagen gestellt wird. Das Geräusch der Räder auf den Fliesen. Das Quietschen
einer Tür, das Telefon, das Summen der Ventilatoren. Die Geräusche der Menschen, die
hier arbeiten. Gespräche, Witze, ein Fluch, ein Furz im stillen Winkel.
Und doch ist sie da, diese Stille, ein bißschen unwirklich, bis in die Farben hinein.
Der Fotograf hat sie sichtbar gemacht. Ein erster Schrei, so werden wir zum Leben gebracht -
hier weckt uns nichts mehr auf.
Hier sind wir schon fort, wohin auch immer. (...)
(Benedikt Erenz, DIE ZEIT, November 2002)
Entstanden zwischen August 1997 und Januar 1999.
zurück